Kolumne 9. Januar im Grenchner Tagblatt: Nicht alles für selbstverständlich nehmen
Vergangene Woche schaute ich am Abend zum Fenster raus und draussen war es stockdunkel. Die Strassenbeleuchtung in Grenchen war für kurze Zeit ausgefallen. Da kamen mir die Menschen in den Sinn, welche kurzfristig einspringen mussten, um den Schaden zu beheben. Auch der Sturm „Burglind“ hat in unserer Stadt gerade erst ziemlich gewütet. Die Feuerwehr war mit den Aufräumarbeiten stark gefordert. Über die Feiertage hatten die meisten von uns einige Tage frei, um sie mit Familie und Freunden zu geniessen. Trotz der Festtage waren aber viele Stadtarbeiter, Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und andere Menschen im Einsatz für uns, um saubere und schneefreie Strassen zu garantieren und um uns in Notfallsituationen zu helfen.
Sind wir uns dessen jeweils bewusst? Ich finde wir nehmen vieles zu selbstverständlich. Wer kümmert sich um die Strassenbeleuchtungen? Wer reinigt unsere Strassen und pflegt die schönen Grünanlagen? Wer schaut für Sicherheit und Ordnung? Wer beseitigt die Sturmschäden und pumpt wassergefüllte Keller leer? Für all dies und noch viel mehr braucht es Menschen, Organisationen und die nötigen (Steuer-)ressourcen.
Ich wünsche mir jedenfalls für dieses neue Jahr, dass wir nicht alles für selbstverständlich nehmen, sondern unsere schöne Stadt schätzen und dankbar sind für das, was wir haben. Ein herzliches Dankeschön also allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Grenchen für ihren Einsatz, den sie täglich für uns alle leisten. Es schadet nichts, sich zu überlegen, was für einen eigentlich nicht selbstverständlich ist, wem man schon lange mal für einen Dienst Danke sagen oder eine Freude bereiten wollte.
Die Tage um den Jahreswechsel bieten immer auch Gelegenheit, das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und vorauszublicken. Auch 2018 wird es für unsere Stadt nicht einfacher. Die Finanzlage ist immer noch angespannt. Vieles gilt es noch zu hinterfragen. Was schon lange „immer eso“ war, darf nicht einfach nur deshalb auf diese Weise weitergeführt werden. Wir müssen uns fragen, was für eine Stadt wir wollen? Eine (zu) ruhige und anonyme Stadt, wo im Zentrum fast nichts mehr läuft und alle nur egoistisch für sich schauen und mit den Autos zur Arbeit und wieder zurück in ihre Wohnungen fahren? Oder aber eine lebendige Stadt, die durch Bewohnerinnen und Bewohner geprägt wird, wo man sich trifft, einander hilft, Feste feiert, Sport treibt, musiziert, arbeitet und gerne wohnt. Die SP Grenchen will eine Politik, die nicht nur reagiert und verwaltet, sondern zusammen mit der Bevölkerung aktiv an einer attraktiven, vorwärtsdenkenden Stadt baut. Ich jedenfalls freue mich auf ein aktives Jahr mit vielen Begegnungen und darauf, viele Ideen und Projekte für und mit Ihnen umzusetzen.
Selbstverständlich wünsche ich Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr! Gehen Sie es doch auch frisch an, nehmen Sie nicht alles selbstverständlich und seien Sie offen für Neues.